Projekte

FFICU 1 - Family Friendly Intensive Care Unit - Bedürfnisse und Bedürfniserfüllung von Angehörigen auf Intensivstationen

Laufzeit: Jänner 2009 bis April 2010

Laufzeit: Jänner 2009 bis April 2010

Projektleitung:

  • Univ.-Prof.Mag.Dr. Hanna Mayer

Wissenschaftliche MitarbeiterInnen:

  • Mag. Martin Nagl-Cupal
  • Mag. Isabella Hager
  • Martina Puchebner

Fördergeber:

  • Felix Mandl Fonds

Kurzbeschreibung:

Die Intensivstation als eine hochspezialisierte und hochtechnisierte Einheit ist aus dem Alltagsbetrieb eines Krankenhauses heute nicht mehr wegzudenken. Im Jahr 2006 wurden allein in Wien rund 40.000 Menschen an einer Wiener Intensivstation behandelt, viele davon in lebens-bedrohlichem Gesundheitszustand (Statistik Austria, 2007). Dem Fortschritt in der Intensivmedizin ist es zu verdanken, dass immer mehr Menschen solch lebensbedrohliche gesundheitliche Krisen überstehen können. Um diesem Fortschritt Rechnung zu tragen, passt sich die Intensivstation allerdings mehr den technologischen Entwicklungen als den Bedürfnissen der Patienten und Patientinnen oder deren Angehörigen an (Bause & Lawin, 2002). Wenn ein Mensch schwer krank auf der Intensivstation liegt, ändert das von heute auf morgen nicht nur das Leben des Betroffenen sondern das der gesamten Familie. Eine große Anzahl von Studien weisen schon in frühen Zeiten darauf hin, dass Angehörige auf Intensivstationen sehr belastet sind und eine Reihe spezifischer Bedürfnisse haben (Leske, 1986; Lynn-McHale & Bellinger, 1988; Molter, 1979; Norris & Grove, 1986). Diese Bedürfnisse stehen zum Großteil im engen Zusammenhang mit der Betreuung des kranken Angehörigen seitens der beruflichen Helfer und Helferinnen aber auch mit ihnen selbst. Die Forschung hat im Laufe der Zeit sehr gut dokumentiert, welche die wichtigsten Bedürfnisse von Angehörigen auf Intensivstationensind. Diese lassen sich im Wesentlichen in folgende Dimensionen einteilen (Leske, 1991):

  1. Zuversicht
  2. Information
  3. Nähe zum Angehörigen
  4. Unterstützung
  5. Persönlicher Komfort

Familienbezogene Aktivitäten nehmen auf Intensivstationen generell eine untergeordnete Rolle ein (Harrison und Nixon 2002) und nach wie vor erhalten Angehörige auf Intensivstationen wenig Aufmerksamkeit, obwohl es evident ist, dass sie extrem belastet sind und für das kranke Familienmitglied lebenswichtige Aufgaben übernehmen (Granberg, Engberg, & Lundberg, 1998). Auch die Routinen in den sich immer mehr verdichtenden Tagesabläufen lassen oft wenig Spielraum, sich um Angehörige zu kümmern. Es liegt in der Verantwortung der professionellen Leistungserbringer, die Bedürfnisse von Angehörigen zu erheben und entsprechende Angebote zu machen um diese zu befriedigen und sie durch diese schwierige Zeit zu begleiten.

Ziel der Untersuchung ist die Erhebung der Bedürfnisse Angehöriger auf Intensivstationen und das Ausmaß, in welchem die Bedürfnisse speziell unter dem Gesichtspunkt der Pflege erfüllt werden.Die Erhebung erfolgt mittels eines standardisierten Selbstausfüller-Fragebogens an Intensivstationen von vier Krankenhäusern der Gemeinde Wien. Die Ergebnisse der Studie sollen eine empirisch begründete Basis schaffen, um die Situation Angehöriger und die Qualität der Pflege in Bezug auf die Betreuung Angehöriger auf Intensivstationen zu verbessern.

 

Publikationen:

» Projektendbericht (April 2010)