Projekte

Prävalenzerhebung zur Bettlägerigkeit und Ortsfixierung. Eine Pilotstudie

Laufzeit: März 2011 bis November 2011

Laufzeit: März 2011 bis November 2011

Projektleitung:

  • Univ.-Prof.Mag.Dr. Hanna Mayer

Wissenschaftliche Planung und Mitarbeit:

  • Hon.-Prof.Dr. Angelika Zegelin

Wissenschaftliche Mitarbeit und Statistik:

  • Prof.Dr. Herbert Mayer

Wissenschaftliche Mitarbeiterin:

  • Mag. Sabine Schrank

Fördergeber:

  • Felix Mandl Fonds

Kurzbeschreibung:

Obwohl „Gehen zu können“ eine zentrale menschliche Aktivität darstellt, verlieren viele ältere Menschen aufgrund verschiedener, oftmals sehr komplexer Umstände ihre Mobilität, deren Verlust mit vielen Problemen einhergeht. Das „Dauerliegen“ wirkt zwar nicht unbedingt lebensverkürzend, zieht aber eine umfangreiche Liegepathologie nach sich, deren ungünstige Folgen alle Körpersysteme, die psychische Befindlichkeit und die Kognition betreffen.
Der Prozess des Bettlägerigwerdens wurde erstmals von Zegelin (2005) untersucht. In dieser Entwicklung lassen sich verschiedene Phasen, u.a. Instabilität, Ereignisphase und Immobilität unterscheiden. Als Ereignisse kommen (Beinahe-)Stürze, Klinikaufenthalte und der Heimeinzug in Betracht. Entscheidend für die Bettlägerigkeit ist dann der Eintritt in die Ortsfixierung, d.h. der Mensch ist nicht mehr in der Lage, sich selbst zu transferieren. Die Person kann nicht mehr Gehen, oft auch nicht mehr Stehen, bleibt „am Ort sitzen“ und benötigt für den Wechsel Hilfe. Diese Ortsfixierung geschieht meist schleichend, viele Menschen verbringen dann den Tag im Rollstuhl sitzend. Trotzdem gelten diese Menschen als „mobilisiert“, obwohl sie nur passiv „herausgesetzt“ werden. Projektergebnisse aus deutschen Altenheimen zeigen, dass diese Ortsfixierung etwa 30 bis 50% der BewohnerInnen betrifft (Reuther, Zegelin 2009; Reuther, Abt-Zegelin, Simon 2010) und in den ersten 18 Monaten nach Heimeinzug entsteht. Für Österreich lagen bis zum jetzigen Zeitpunkt keine derartigen Daten vor.
Die vorliegende Pilotstudie hat zum Ziel eine erste Datenbasis im Hinblick auf die Verbreitung der Phänomene Bettlägerigkeit und Ortsfixierung in der Teilunternehmung Geriatriezentren und Pflegewohnhäuser der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung zu schaffen, um eine Aussage über die Prävalenz dieser beiden Phänomene machen zu können.
Es handelt sich bei diesem Projekt um ein Kooperationsprojekt zwischen 12 Einrichtungen der Geriatriezentren und Pflegewohnhäusern der Stadt Wien mit sozialmedizinischer Betreuung und dem Institut für Pflegewissenschaft

 

Publikationen:

Schrank, S., Zegelin, A., Mayer, H., & Mayer, H. (2013). Prävalenzerhebung zur Bettlägerigkeit und Ortsfixierung. Eine Pilotstudie. Pflegewissenschaft, 04/13. 230-230.

» Bericht in der Tageszeitung "Der Standard" (01.08.2017)

» Projektendbericht (November 2011)