Projekte

Innovative Lebensräume in NÖ Landespflegeheimen: Entwicklung eines Rahmenkonzepts für Pflege und Betreuung in der stationären Langzeitpflege (INOP-NÖ)

Laufzeit: Juli 2014 bis Juni 2015 (Phase 1)
              Jänner 2016 bis Jänner 2020 (Phase 2-3)

Projektleitung:

  • Univ.-Prof.Mag.Dr. Hanna Mayer

Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:

  • Christiane Hildebrandt, MA
  • Martin Wallner, MA
  • Mag. Sabine Köck-Hódi
  • Mag. Eva Faul

Fördergeber:

Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landeskrankenanstalten und Landesheime


Kurzbeschreibung:

Um dem demografischen Wandel sowie dem Wertewandel in der Gesellschaft zu begegnen, startete das Land Niederösterreich im Jahr 2014 eine Initiative, die auf eine umfassende Veränderung der Organisationsstruktur und -kultur des Pflegebereichs abzielte. Das Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien wurde beauftragt, ein Rahmenkonzept für Pflege und Betreuung zu entwickeln. Um sowohl das Fach- und Erfahrungswissen von Praktiker*innen als auch Forschungsergebnisse einzubeziehen, wurde ein iterativer und integrierter Ansatz zur Theorieentwicklung (Meleis, 2018), basierend auf einem dialogischen Verständnis der Wissenskonstruktion (Bohm, 2014; Finlay & Gough, 2003; Jacobs, van Lieshout, Borg, & Ness, 2017), angewandt.

Die Entwicklung des Rahmenkonzepts verlief in drei Phasen.
Das Ziel der ersten Phase war es, aktuelle pflegewissenschaftliche Betreuungskonzepte in Beziehung mit internationalen Best-Practice-Beispielen und Initiativen aus der Praxis in NÖ zu setzen, um daraus eine tragfähige Basis für das Rahmenkonzept zu gewinnen. Unter Zuhilfenahme eines Logikmodells als heuristischem Instrument wurde aus den gesammelten Daten ein erstes, lineares Konzept entwickelt.
In der zweiten Phase wurden die Grundprinzipien grafisch als eigenständiges Modell, dem sogenannten Grundprinzipienmodell für Pflege- und Betreuung (GPM), aufbereitet.
In der dritten Phase galt es, den Gedanken der Personzentrierung, der hinter dem Schlagwort "Mensch im Mittelpunkt", das den Kern des GPMs bildet, steht, theoretisch zu hinterlegen. Nach sorgfältiger Prüfung der konzeptuellen und philosophischen Grundlagen fiel die Wahl auf das Person-Centred Practice Framework (PCP-F) von McCormack & McCance (2017). Der Prozess der Integration des GPM und des PCP-F folgte der Strategie der Theoriesynthese (Walker und Avant, 2013).

Als Ergebnis liegt das Rahmenkonzept zur Gestaltung Personzentrierter Praxis in der Langzeitpflege (PeoPLe) vor, das sowohl die Ebene der Bewohner*innen repräsentiert, als auch Personenzentrierung auf der Ebene der Organisation (Praxisumgebung) und des Personals (Voraussetzungen und personzentrierte Prozesse) definiert. PeoPLe bietet eine Operationalisierung von Personzentrierung im Langzeitpflegebereich auf der Ebene von Prinzipien. Es dient als Grundlage für empirische Forschung, Ausbildung und Praxisentwicklung.

Kurzfilm:

Rahmenkonzept zur Gestaltung Personzentrierter Praxis in der Langzeitpflege (PeoPLe)

Publikationen:

Mayer, H. (2017). Praxisforschung: innovative Landespflegeheime Niederösterreichs. Universum Innere Medizin, 28-29.

Mayer, H. (2018). Expertenletter "Im Mittelpunkt der Mensch - Mehr als ein Schlagwort? Das Rahmenkonzept für Pflege und Betreuung in den Pflege- und Betreuungszentren des Landes Niederösterreich". Laut gedacht - Wegweiser zur Umsetzung der Patientenrechte. NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft(Februar 2018), 1-10.

Mayer, H., Wallner, M., Hildebrandt, C., & Köck-Hódi, S. (2019). Rahmenkonzept zur Gestaltung Personzentrierter Praxis in der Langzeitpflege (PeoPLe) - Hintergrund - Entstehung - Elemente. Wien: Institut für Pflegewissenschaft, Universität Wien. ISBN 978-3-200-06668-7

Weis, M. L. D., Wallner, M., Köck-Hódi, S., Hildebrandt, C., McCormack, B., & Mayer, H. German translation, cultural adaptation and testing of the Person-centred Practice Inventory - Staff (PCPI-S). Nursing Open. doi:10.1002/nop2.511

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